Städtebaulich-landschaftsarchitektonischer Ideenwettbewerb 2025, 1. Preis
Das Weichbild Kenzingens ist geprägt durch seine im Mittelalter entstandene kompakte Altstadt mit einer schützenden Mauer, deren äußerer Verlauf heute durch den charakteristischen „Zirkel“ als Rundweg um das Zentrum nachgezeichnet wird.
Die Mühle, die seit jeher an der Elz bestand, lag unmittelbar außerhalb der Befestigung, war eigenständig und dennoch unverzichtbarer und räumlich markanter Bestandteil der Stadt. Die Nutzung der Wasserkraft der Elz ist an diesem Ort eine geschichtliche Konstante und besteht bis zum heutigen Tag. Zugleich erforderte sie immer wieder baulichen und funktionalen Anpassungen am Bestand. Die Brandschäden, so verheerend sie waren, eröffnen nun die Chance, Teile des Ensembles einer neuen Nutzung zuzuführen und dabei die historische Bausubstanz um eine weitere Schicht anzureichern. Die ortsbildprägende Dachlandschaft soll dabei in ihrem Erscheinungsbild wiederhergestellt werden.
Die Ablesbarkeit des Zirkels als wichtigem Freiraumelement Kenzingens verliert sich im Bereich des Rossmarkts. Dieser stellt sich in seiner derzeitigen Form als eine große, aber diffuse Freifläche dar, die durch den Abbruch historischer Gebäude entstanden ist, keine fassenden Raumkanten und auch keine Randnutzungen aufweist. Hier eröffnet eine städtebauliche Neuordnung die Möglichkeit, den Zirkel als durchgehende Wegebeziehung wieder gut ablesbar zu gestalten, die Raumkanten der alten Stadtbefestigung als Freiraummotiv nachzuzeichnen und insbesondere eine räumliche Fassung für einen klaren und maßstäblichen städtischen Platzraum mit Nutzungsbausteinen für ein lebendiges Quartier anzubieten.
In Kooperation mit Andreas Kicherer
planetz | Datenschutz | Impressum